Ein Mord im Tessin und wie er zu verhindern ist
Als zehn motivierte junge Damen im August 2020 ihre ersten gemeinsamen Schritte im freiwilligen Theater der Sek Signau unter die Füsse nahmen, hätten sie wohl kaum gedacht, dass die Aufführungen erst 10 Monate später, am 24. Juni 2021, stattfinden würden…
Da es kaum Stücke für 10 weibliche und 0 männliche Rollen gibt, hat Thomas Häusler, welcher das freiwillige Theater leitet, selber den Stift in die Hand genommen. Nachdem er diverse Themenvorschläge (welche zum Teil in sehr unterschiedliche Richtungen gingen…) der beteiligten Schülerinnen gesammelt hatte, verdichtete er diese zu einer tragikomischen Liebeskomödie mit dem Titel «Ein Mord im Tessin und wie er zu verhindern ist».
Dabei versuchen zwei Freundinnen, mittels eines zu einer Zeitmaschine umgebauten DeLoreans («Zurück in die Zukunft» lässt grüssen) einen Mord zu verhindern, welcher vor 20 Jahren das Schicksal ihrer Familien und ihrer Freundinnen in ungeahnte Bahnen lenkte.
Dabei müssen sie und das Publikum feststellen, dass nicht alles so ist, wie es scheint und sprichwörtlich bis zur letzten Sekunde warten, um die wahre Geschichte hinter dem Mord zu verstehen.
Nachdem im Januar (wo sonst immer die Aufführungen stattfinden) bis auf Weiteres alle Schulanlässe mit externen Personen verboten wurden, war lange Zeit ungewiss, ob im Schuljahr 2020/21 überhaupt noch Publikum begrüsst werden dürfte. Dank den Lockerungen von Ende Mai erschienen Aufführungen plötzlich wieder realistisch. Es blieb einzig die Frage, ob nach vier Monaten Übungspause und mit dem mittlerweile angewachsenen Stress des Schulschlusses noch Termine gefunden werden konnten, welche allen 10 Schülerinnen passten. Hier zeigte sich ein weiteres Mal, dass das freiwillige Theater kein Schulfach, sondern eine Herzensangelegenheit ist: Dank der grossen Flexibilität aller Beteiligten konnte das Stück in fünf Tagen (vorwiegend in der Freizeit) zur Bühnenreife gebracht werden. Am Donnerstag, 24. Juni 2021 bezeugten drei Vorstellungen vor Schulkameradinnen und -kameraden, Lehrpersonen, Eltern und Freunden, dass sich die Mühe mehr als gelohnt hatte!
Ein riesengrosser Dank an das tolle Ensemble des freiwilligen Theaters, welches durch seinen Einsatz ein schwieriges (Theater-) Jahr zu einem versöhnlichen Abschluss brachte.